Am 11.11. findet in Köln traditionell nicht nur der Karnevalsauftakt statt – auch die Agentur Echte Liebe hat Grund zum Feiern! Am 11.11. haben wir Agenturgeburtstag – in diesem Jahr bereits zum achten Mal. Im Laufe der Zeit ist im Onlinemarketing viel passiert. Was vor acht Jahren gut und richtig war, muss es heute nicht mehr sein! Einige Erfahrungen, die sich angesammelt haben, gelten jedoch universell. Diese 8 Learnings haben wir während der vergangenen Jahre gemacht:
1. ONLINEMARKETING IST IM STETIGEN WANDEL
Diese Erkenntnis klingt wie ein No-Brainer, denn es ist natürlich selbstverständlich, dass digitale Services und Vorgehensweisen volatileren Grundsätzen zugrunde liegen, als es bei anderen Produkten oder Branchen der Fall sein mag. Trotzdem: Viele Akteure handeln, wie sie es vor vielen Jahren gelernt haben und ignorieren neueste Entwicklungen und Erkenntnisse. Das ist gefährlich, denn die Augen vor aktuellen Veränderungen zu verschließen, bedeutet für Unternehmen in der Konsequenz oft eine fahrlässige Verschwendung von Zeit, Geld und Nerven. Nicht alles ist im Marketing so einfach, wie es vor acht Jahren war, manches jedoch schon. Man sieht schnell: Es ist eben eine stetige Veränderung… Für uns Marketeers heißt das, dass wir jeden einzelnen Tag die Augen aufhalten müssen nach Trends, neuen Wegen oder anbahnenden Problemen oder neuen Lösungen.
In acht Agenturjahren haben sich zahlreiche wichtige Erkenntnisse angesammelt. (Bildquelle: Unsplash/Adi Goldstein)
2. DATENGETRIEBENES MARKETING HEISST REINEN TISCH MACHEN ZU MÜSSEN
Wir arbeiten oft mit Kunden zusammen, die ihre allerersten Schritte mit datengetriebenen Marketing-Maßnahmen machen. Mitunter bedeutet das für Firmen ein Erwachen: Über Jahre, vielleicht Jahrzehnte haben sich nicht nur bestimmte Vorgehensweisen bei der Anzeigenbuchung eingespielt, sondern auch spezifische Vorstellungen über die Zielgruppe etabliert. Datengetriebenes Marketing setzt eine intensive Beschäftigung mit – Überraschung – Daten voraus. Was für Nutzer besuchen die Website? Wer sollte daher bei Werbeanzeigen angesprochen werden? Mitunter kommt es vor, dass die vorangestellte Zielgruppenanalyse völlig andere Personas hervorbringt, als die Marketingabteilung bislang skizzierte. Harte Fakten auf den Tisch – so manches Unternehmen musste zu Beginn der ersten datengetriebenen Kampagne erstmal Tabula Rasa machen und sich auf eine neue, treffgenau skizzierte Zielgruppe einstellen. Auch wenn es weh tut: Nur diese Bereitschaft wird dazu führen, dass die Kampagne am Ende gelingt und dazu beiträgt, neue Kunden für ein Produkt zu begeistert und Silos im Unternehmen aufzubrechen.
3. IM MITTELSTAND UND BEI KLEINEN UNTERNEHMEN IST DAS POTENZIAL AM GRÖSSTEN
Auf den ersten Blick möchte man meinen, dass nur Großunternehmen in der Lage sind und die nötigen zeitlichen und finanziellen Ressourcen mitbringen, saubere datengetriebenen Kampagnen zu fahren. Aber falsch! Unserer Erfahrung nach dauert es in großen Firmen besonders lange, bis nötige Veränderungen durch alle Abteilungen hinweg abgesegnet und durchgesetzt werden. KMUs erweisen sich dagegen in der Regel als agiler und entscheidungsfähiger. Zudem bringen sie oft die nötige Experimentierfreude und Offenheit mit, neue (Marketing-)Wege auszuprobieren und sich anhand valider Ergebnisse für einen neuen Kurs zu entscheiden. Im Mittelstand und kleinen Unternehmen haben wir in den letzten Jahren großartige Ergebnisse erzielt, denn das Potenzial ist bei diesen Firmen besonders groß!
4. NIEMAND BRAUCHT LEERES MARKETING-BLABLA
Komplizierte Fachbegriffe und lange Reden machen Eindruck? Naja, nicht zwangsläufig einen guten. Wir haben gemerkt: Mit Beschönigungen, ausschweifenden, aber in der Sache inhaltsleeren Reportings oder widerspruchslosem Abnicken falscher Annahmen bringt man im Marketing kein Unternehmen voran. Wir reden Tacheless. Manchmal schonungslos, denn seien wir ehrlich: Manche Werbemittel funktionieren eben nicht so, wie es mal vorgesehen war. Das kann vorkommen – fatal wäre es nur, wenn man sich nicht agil den Erkenntnissen einer laufenden Kampagne anzupassen vermag. Messbarkeit und ein möglichst objektiver Ansatz sind die wichtigsten Faktoren, datengetriebenes Marketing seine Wirkung nicht verfehlt. Damit der gewünschte Erfolg eintritt, müssen sich Entscheider für Daten öffnen – und leerem Marketing-Blabla den Rücken kehren.
Nach acht Jahren scheint manches Routine zu sein. Beim genauen Hinsehen stellt man fest: Auch ähnliche Kampagnen sind einzigartig. (Bildquelle: Unsplash/Brooke Lark)
5. FIRST-PARTY-COOKIES SIND DAS NEUE GOLD
Fast jeder hat es mittlerweile mitbekommen: Die cookiefreie Zukunft wird kommen. Für das datengetriebene Marketing bedeutet dies keinesfalls das Ende und wer sich adäquat auf den Wandel im Marketing vorbereitet, muss keine wesentlichen Schwierigkeiten befürchten, über Anzeigen Kontakt zur Zielgruppe aufzunehmen. Für Unternehmen heißt es nun, zunehmend 1st-Party-Daten zu generieren. Positiver Nebeneffekt: Die Verbindung zur Zielgruppe wird somit noch inniger!
6. DIE ZUKUNFT IST OMNICHANNEL
Kunden nutzen niemals nur einen Kanal. Andersherum bietet jeder Kommunikationskanal seine eigenen Vor- und Nachteile. Diese beiden Erkenntnisse stellt man schnell fest: Um Zielgruppen präzise ansprechen zu können, ist es notwendig, über mehrere Kanäle zu kommunizieren. Und nicht nur das – im Sinne einer fundierten Omnichannel-Strategie ist es wesentlich, die verschiedenen Channels bestmöglich miteinander zu kombinieren. Social Media, Newsletter, Website und Anzeigen wirken somit wie ein Orchester, bei dem jedes Instrument für sich gut klingt, aber die volle Wirkung erst in der Kombination entsteht.
7. MARKENBILDUNG IST UNVERMEIDLICH
Insbesondere die letzten beiden Jahre haben gezeigt: In der Wirtschaft ist es wie in der Natur – nur wer sich anpasst, kann auch durch stürmische Zeiten sicher steuern. Und stürmische Zeiten gab es in der letzten Zeit genügend: Erst die (noch immer andauernde) Corona-Pandemie, Krieg in der Ukraine, Energiekrise, nun die Inflation… Den Kopf in den Sand zu stecken, nützt nichts. Äußere Umstände sind gegebene, nun heißt es, vernünftig darauf zu reagieren. Übrigens: Kopflos stets alle Marketing-Budgets auf 0 zu setzen, ist für die wenigsten Unternehmen eine nachhaltig kluge Entscheidung. Wenn Geschäftsmodelle ins Wanken geraten, sich das Kundenverhalten verändert oder sich Prioritäten verschieben, ist Anpassungsfähigkeit unvermeidlich. Die Marketing-Maßnahmen mögen sich bei jedem Transformationsprozess verändern, aber eines ist unvermeidlich: Markenbildung hat schon vielen Unternehmen dabei gehalten, stürmische Zeiten zu überstehen. Die Kraft einer Marke ist nicht zu überschätzen!
8. ES GEHT AUCH UM HALTUNG
„Purspose-driven Marketing“ hat sich in den letzten Jahren zu einem echten Trendbegriff entwickelt. Wer uns kennt, der weiß: Blind auf einen Zug aufzuspringen, weil es gerade „in“ ist, liegt nicht in unserer DNA und wäre nie die Empfehlung, die wir unseren Kunden geben würden. Marketing ist heutzutage jedoch mehr als die Bewerbung des Produktes. Es geht vermehrt darum, eine Marke auch mit Bedeutung aufzuladen (siehe den vorherigen Punkt). Und das bedeutet auch: Stellung beziehen, wenn es die Umstände erfordern. Gelegenheiten gab und es dazu in den letzten Jahren genügend...